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sternenkindleonie - Über uns


  
         



Wir waren eine kleine glückliche Familie




Im Jahr 2001 haben wir geheiratet. Mein Mann war zu diesem Zeitpunkt 23 und ich gerade mal 18 Jahre jung. Natürlich hatten wir auch einen Kinderwunsch, der immer intensiver wurde. Aber es wollte einfach nicht klappen. 2006 wurden wir vom Jugendamt kontaktiert, ob wir  die kleine Nichte meines Mannes (damals 6 Jahre) dauerhaft aufnehmen möchten. Da die Mutter durch eine schwere Krankheit nicht in der Lage sei, sich dauerhaft um ihr Kind zu kümmern. Es war eine lange Überlegung für uns. Ein quasi fremdes Kind aufzunehmen und die elterliche Sorge dafür zu übernehmen. Aber wir haben uns für Vivian entschieden. Und bereuen es keinen Tag. Es ist wie unser Kind, auch wenn wir nicht ihre leiblichen Eltern sind.

Natürlich kam dann auch irgendwann von Vivian der Wunsch ein Geschwisterchen zu bekommen. Und endlich hat es geklappt. Letztes Jahr ( 2009 ) war der Schwangerschaftstest positiv. Die Freude war riesig - endlich schwanger. Im sechsten Monat kam der erste Schock, ich hatte im rechten Unterschenkel eine Thrombose bekommen. Ab jenem Tag musste ich mich jeden Tag Spritzen, bis zum Ende der Schwangerschaft. Leonie wurde genau drei Wochen früher per Kaiserschnitt geholt, weil die Ärzte nicht bis Ende der Schwangerschaft warten wollten. Es hieß, daß es sein kann, das die Versorgung nicht mehr ausreichen würde fürs Kind. Der Geburtstermin wurde auf den 12.02.2010 gesetzt. Leonie wurde per Kaiserschnitt geholt (Ich habe alles mit bekommen, es war sehr aufregend).

Alles haben wir gut überstanden. Sie musste auch nicht auf Intensiv oder sonstiges. Nun waren wir zu viert, falsch zu fünft. Unseren Hund Krümmel dürfen wir ja nicht vergessen. Die ganze Familie war froh das Leonie und ich alles so gut überstanden haben. Wir waren glücklich und hatten schon die Taufe geplant. Leonie hat sich sehr gut entwickelt, obwohl sie 3 Wochen ehr geholt worden ist. Man hat davon nichts gemerkt, denn für ihr Alter war sie sehr weit.

Dann kam der Tag, der unser Leben veränderte. Es war der 28.05.2010, unsere Leonie hat angefangen zu fiebern. Ich sagte zu meinen Mann, schau mal Leonie bekommt ihr Zähnchen. Deshalb fiebert sie, ich gab ihr ein Fieberzäpfchen und das Fieber ist auch gesunken. Leonie hat dann ihr Fläschchen getrunken und ist abends ganz normal zu Bett gegangen. An diesem Tag waren wir noch um 19 Uhr beim Pastor, wegen Taufgespräch. Der Opa von Leonie war zu der Zeit bei uns und hat auf Leonie aufgepasst. Das Taufdatum stand nun fest. Der 13.06.2010 sollte es sein.

Mein Mann war sehr in Sorge um Leonie. Klar, erste mal Fieber und so. Aber ich beruhigte ihn, und sagte: „Hey die Kleine bekommt ihren Zahn.“. Nachts ist mein Mann jede Stunde aufgewacht und hat nach ihr geschaut. Es war aber alles okay. Zum Glück musste er um 4 Uhr aufstehen, weil er arbeiten musste. Er weckte mich und sagte „Schau mal was hat Leonie für komische Punkte am Körper?“. Ich sprang auf und guckte mir meine Tochter an. Sie hatte überall, am ganzen Körper diese kleinen Flecken. Wir bekamen Angst, packten Leonie ein und fuhren zur Kinderklinik. Ich dachte erst das es vielleicht eine Allergische Reaktion ist vom Zäpfchen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir niemals daran gedacht das unsere Leonie sterben wird. Im Krankenhaus angekommen, kam sofort eine Krankenschwester, sie schaute sich die kleine an und sagte, dass Leonie auf Intensivstation zur Untersuchung muss. Wir wurden ins Elternzimmer geschickt. Wir wussten gar nicht, was Sache ist, und haben noch mehr Angst bekommen. Nach langen zwei Stunden kam endlich mal ein Arzt. Er berichtete uns, dass Leonie ein Antibiotikum bekommt, und dass sie wohl Meningokokken hat. Wir wussten gar nichts damit anzufangen. Und ich fragte ob meine Tochter sterben wird. Der Arzt sagte mir, dass die Überlebungschance bei Kinder unter 2 Jahren 10 % beträgt.

In diesen Moment war mir klar, dass meine Tochter gehen wird. Ich schrie nur noch rum, Nein, Nein, tut was. Bewegt euch, macht irgendwas, dass kann nicht sein. Mein Mann war wie versteinert. Kurze Zeit später wurden wir gefragt ob wir unsere Tochter taufen lassen wollen. Wir haben zugestimmt, sie wurde notgetauft. Der Zustand wurde immer schlechter. Es war einfach nur furchtbar. Unsere Leonie hat sechs Stunden gekämpft, aber leider verloren. Um 10.15 Uhr ist sie in unseren Armen gestorben. Als Eltern macht man sich natürlich Vorwürfe. Warum sind wir nicht Freitag mit ihr in die Klinik gefahren. Aber die Ärzte sagten, wenn wir Freitag gekommen wären, hätten die uns wieder nach Hause geschickt mit Fieberzäpfchen. Welches Elternteil denkt das sein Kind sterben wird, wenn es Fieber hat?

 

 
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